RUTH ROOT
20 AUGUST – 25 SEPTEMBER 2005
Ruth Root bildet nicht ab, erzählt nicht, interpretiert nicht. Ihr Oeuvre vereint Elemente von Colorfield-Painting, von Hard Edge und von Neo Geo mit skulpturalen Anklängen. Konstruktivistischer Bildaufbau und methodische Chromatik verarbeiten Referenzen an Piet Mondrian, Ellsworth Kelly und Blinky Palermo. Und doch sind Ruth Roots Bildfindungen gänzlich unabhängige und originäre Schöpfungen. Ihr charakteristisches Vokabular schafft eine Synthese von kontrollierter Geometrie und sinnlicher Dichte.
Mit der Verselbstständigung der Farbe – die Farbe ist die Form, die Form ist die Farbe – verbindet sich auch eine Aufhebung des traditionellen Tafelbildes. So fügen sich sattfarbige Flächen bei Ruth Root zu zweidimensionalen Gebilden von unregelmässig geformten, weichen Konturen. In Kontrast zu diesen fliessenden Umrissen stehen die scharfen rechten Winkel, mit denen die einzelnen Farbfelder klar definiert und voneinander abgegrenzt sind. Jede Farbe gewinnt ihre spezifische Besonderheit durch die strenge Trennung von der benachbarten. Tonwerte artikulieren sich erst in der Korrespondenz zu dynamischen Synkopen und sensiblen Vibrationen: Sexy leuchtende Lemon-, Pink- und Lavendelakzente erzeugen intensive Spannung neben Feldern von üppigem Schokoladebraun, metallenem Grau und tiefem Schwarz.
Ruth Roots Werke sind in bedeutenden institutionellen Sammlungen in USA und Europa vertreten (Los Angeles County Museum of Art, Museum of Modern Art New York, The Saatchi Gallery, London). Galerienausstellungen fanden zuletzt in London, Madrid, New York und Turin statt. Für ihre erste Einzelausstellung in Österreich hat Ruth Root in den letzten acht Monaten zwölf neue Bilder geschaffen. Diese jüngste Serie polychrom glänzender Werke markiert einen Meilenstein an künstlerischer Inspiration und ikonographischer Innovation in der Entwicklung der jungen, vieldiskutierten Künstlerin.