Andy Ouchi

Altadena


20 November 2015 – 16 January 2016


 

ANDY OUCHI (*1974 Palo Alto, USA) interpretiert in seiner aktuellen Werkserie den klassischen Begriff des Diptychons radikal neu. Der durch einen Steg in zwei Teile getrennte Bildträger aus Mahagoni- oder Eichenholz erinnert an das hochmittelalterliche Andachtsbild. Endemische Pflanzen der Bergkette San Gabriel, die sich hinter Andy Ouchis Haus in Kalifornien erhebt, sind Ausgangspunkt und Zentrum seiner künstlerischen Betrachtungen. Blühender schwarzer Senf, Tüpfelfarn und ähnliche Gewächse bildet der Künstler in einem diffizilen Prozess aus von ihm selbst geschnitzten und lackiertem Holz auf der einen Seite des Diptychons realistisch nach. Auf der anderen Seite stellt ANDY OUCHI eine abstrahierte Entsprechung der Pflanze gegenüber. Der Grad der Abstraktion und die Darstellung derselben variiert von Werk zu Werk. Einmal sind es geometrische, weiss lackierte Formen, mit dünnen Metallstäben verbunden, die stilisierte Stengel, Blätter und Blüten der Pflanze darstellen. Ein andermal markieren bunte „Steine“ die Anordnung der Blüten des realistischen Gegenübers. Die Raumordnung in den Werken von Jan Vermeer, Giotto di Bondone und in den Schaukästen von Joseph Cornell dient Andy Ouchy als Vorbild. „Aus der Gegenüberstellung der beiden Teile entsteht ein Dialog, eine poetische Verbindung“ sagt der Künstler. Die Pflanzen lösen sich in den Werken ANDY OUCHIS von ihrem botanischen Daseinszweck und verwandeln sich in skulpturale Objekte, die mit ihren abstrakten Entsprechungen eine symbiotische Verbindung eingehen.

 
 

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