Olaf Otto Beckers Fotografien entstehen mittels einer Großformatkamera (20 x 25 cm Negative) auf den Reisen des Künstlers, die ihn an die entlegensten Orte der Welt führen. Jeder Arbeitsschritt der 150 x 180 cm großen Fotografien wird, beginnend mit der Aufnahme bis hin zu der Realisierung als Archival Pigment Print, von dem Künstler selbst durchgeführt.

Olaf Otto Becker vollzieht in seinen Werken eine Gegenüberstellung von unberührten Primärwäldern, großflächigen Abholzungen und künstlich geschaffenen Monokulturen. Letztere fungieren als Ersatz für den verschwindenden intakten Naturraum. Die Fotografien der Werkgruppe Reading the Landscape sind Dokumente von Landschaftsveränderungen als Resultat der Überbevölkerung und maßlosen Nutzung der Erdressourcen. Der Mensch bemächtigt sich der Primärwälder, die sich über Millionen von Jahren entwickelt haben und zerstört sie in wenigen Jahrzehnten. In den letzten 30 Jahren wurde 90% der Waldfläche in Indonesien zerstört und durch Monokulturen ersetzt. Versatzstück-artig kreiert der Mensch eine Natur nach eigenen Vorstellungen und macht sie dadurch zu einem Konsumprodukt. Olaf Otto Becker sieht die Maßlosigkeit des ungeregelten, kapitalistischen Systems als eine Ursache für das groteske Verhalten mit dem eigenen Lebensraum.

olaf otto becker